Fastenzeit – dieser Begriff scheint bei vielen Menschen eher negative Assoziationen auszulösen. Angesichts der seit einem Jahr herrschenden Einschränkungen klingt es gleich doppelt abschreckend. Noch mehr Verzicht? Noch mehr Verbote? Müssen wir uns gerade nicht genug darin üben… Auf den ersten Blick mag es wohl stimmen. Die Pandemie ist eine einzige Verneinung: Nein zu Ansteckungen, Nein zu Begegnungen, Nein zu Nähe, Nein zu Kultur und Bewegungsfreiheit. Und jetzt auch noch ein „Nein“ aus dem Glauben heraus? Wir vergessen eines dabei: Fastenzeit ist eine Zeit, in der wir uns Gott bewusster zu wenden sollen. Es ist eigentlich ein sehr lautes „Ja“ zu Gott. Ein Weg hin zur hoffnungsvollen Botschaft des Ostergeschehens. Auch die Natur erwacht in dieser Zeit zu neuem Leben. Aus dem grauen, totgeglaubten Zweigen wächst eine zarte Knospe. Die Vögel zwitschern vergnügt – ein einziges hoffnungsvolles Konzert: Ja, ein neuer Frühling ist da. Die Schöpfung erwacht aus dem Winterschlaf – mit neuer Kraft, neuem Entfaltungspotential und neuer Lebensenergie. Doch kreischend erklingt im idyllische Frühlingserwachen ein Alarm, den wir kaum mehr hören wollen: Nein. Leider geht es der Schöpfung nicht gut. Wir sind auf dem besten Weg unseren Lebensraum – die Schöpfung Gottes zu zerstören. Sehen wir uns hier schon wieder mit einem besonders hartnäckigem, fast schon wieder verdrängtem „Nein“ konfrontiert? Nicht nur Luisa Neubauer, eine der führenden Klimaaktivistinnen in Deutschland sieht das anders. Für sie ist Klimaschutz eine einzige Bejahung, und was für eine: „Ja zum Erhalt der Lebensgrundlagen, Ja zu sauberer Luft, Ja zur Artenvielfalt, Ja zu gesicherten Arbeitsplätzen, Ja zur Freiheit auf einem sicheren Planeten. Ja, ja, ja!“ Diesem „Ja“ möchten wir uns im AK Umwelt und Schöpfung anschließen und beteiligen uns in jeder Woche der Fastenzeit an der Aktion „Klimafasten“. Jede Woche der Fastenzeit steht unter einem anderen Aspekt im Zeichen der Schöpfung. Unter dem Motto: „Eine Woche Zeit für … nehmen wir uns bewusst Zeit um über unseren Energieverbrauch, den Wasserkonsum, unsere Mediennutzung oder auch unser Reiseverhalten zu überdenken. Anregungen dazu kann man sich von den ausgehängten Plakaten, dem Fastenkalender der CJT oder auch auf der Internetseite „www.klimafasten.de“ holen. In diesem Sinne: Denken Sie positiv und bleiben sie negativ – auch in der Fastenzeit!
Hanna Krause mit AK Umwelt und Schöpfung