Kaum jemand redet im Moment vom Klima, Demonstrationen sind unmöglich – wie geht es weiter mit der Klimabewegung?
Am Freitag, den 24. April 2020 gab es an vielen Plätzen in Deutschland einen „Stummen Protest“. Auch in Tutzing wurde diese Protestidee aufgegriffen. Einige Bürgerinnen und Bürger legten ihre Schilder unterhalb des Hügels um den Klimabaum, den die Pfarrei St. Joseph zusammen mit der Grund-und Mittelschule am Tutzinger Klimatag im September gepflanzt hatte. Die Plakate und Schilder zeugen von einer groβen Fürsorge. Viele Menschen machen sich in Tutzing Gedanken, wie man sorgsamer und achtsamer mit der Schöpfung umgehen kann. Ein Banner sticht besonders ins Auge: „Gemeinsam fürs Klima“. Es erinnert an eine Aktion, die in Tutzing wohl als einzigartig in Erinnerung bleiben wird.
Alle Tutzinger Schulen beteiligten sich an diesem Freitag im September 2019 an einer Diskussionsrunde vor dem Rathaus, an der die Bürgermeisterin Marlene Greinwald mit Tutzinger Schülerinnen und Schülern über ihre Zukunftswünsche ins Gespräch kam. Mitglieder der beiden Kirchengemeinden, Mitarbeiter der evangelische Akademie und des Bund Naturschutz waren im Organisationsteam vertreten. Aus dieser Idee wuchs ein weiteres Groβprojekt, nämlich die eigentlich für April geplante Eröffnung eines Repair Cafés in den Räumen des ehemaligen Weltladens am Roncallihaus. Die Idee: Gemeinsam können dort kaputte Gegenstände anstatt diese neu zu kaufen unter Beratung von ehrenamtlichen Fachleuten gemeinsam repariert werden. Zusammen kann dort kreativ an Lösung getüftelt und nicht nur neue (Zukunfts-)Perspektiven bei Kaffee und Kuchen entwickelt werden. Die groβe Resonanz bei den Vorbereitungstreffen zeigte, dass in Tutzing viele Bürgerinnen und Bürger bereit sind, Zukunft zu gestalten und aktiv ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten wollen. Der Klimabaum blüht in diesen Krisenzeiten in voller Pracht. Möge er auch Früchte tragen! Hanna Krause