Der AK „Spiritualität in Bewegung“ möchte neue Wege gehen. Offen für alle Generationen, eröffnen wir neue Zugänge zum Glauben und zur Bibel. In der Natur. In der Bewegung. Mit Gott. Auf den Spuren der Emmausjünger ging es am zweiten Sonntag nach Ostern Richtung Ilkahöhe. Auf dem Weg erspürten wir die Blindheit der beiden Jünger. Voll Trauer und Verzweiflung über Jesu Tod erkannten sie in der Begleitung des Fremden nicht ihren Freund. Manchmal sind auch wir verschlossen und blind, so dass wir Nichts um uns herum wahrnehmen.
Da tut es gut, jemanden zu haben, der uns an der Hand nimmt und uns neue Orientierung gibt. So machten wir als Blinde und Führende auf unwegsamem Gelände die Erfahrungen des gegenseitigen Vertrauens und der Verantwortung für den Anderen. In Stille ging es weiter durch den Wald. Jeder konnte sich eigene, persönliche Situationen der Orientierungslosigkeit, Trauer und Wut vergegenwärtigen, aber nun auch bewusst die Augen und Ohren öffnen für die „Seelenstreichler“ der Natur. An einer Weg-kreuzung erkannten wir, dass auch Jesus den Weg der Jünger ge-kreuzt hat. Die Weg-kreuzung stellt uns vor die Wahl: Gehe ich zurück und lass ich mich von der Vergangenheit einholen? Wende ich mich vom Weg ab und wähle einen Neuen?
Oder entscheide ich mich bewusst für den Weg mit Jesus. Gehe ich mutig vorwärts? Laufe ich voller Zuversicht nach vorne, trotz aller Unkenntnis der Zukunft und dem, was da kommen mag? Im Glauben, dass Jesus mich begleitet? Oben, auf der Ilkahöhe angekommen, lieβen wir den Blick über den See schweifen. Wir erhielten eine neue Perspektive, sahen in der Ferne schon unser Ziel: den Turm der Kapelle. Unser Blick weitete sich. Auch Jesus gab den Jüngern eine neue Sichtweise auf das Ostergeschehen und erklärte ihnen den Sinn des Unfassbaren. Wir merkten, dass ein neuer Blick auf die Dinge in manchen Situationen sehr hilfreich sein kann.
Angekommen in der Kapelle brachen wir das mitgebrachte Brot und teilten es. Aus unseren „Mitbringseln“ der Natur formten wir auf dem Boden des Gotteshauses ein Herz und tauschten uns über unsere Wegerfahrungen aus. Denn wie den Jüngern kann einem auf einer solchen Wanderungen auch mal ganz sprichwörtlich „das Herz aufgehen“. Emmaus kann überall sein. Mach dich auf den Weg!