Bischofsbesuch zum Jubiläum
Der Augsburger Diözesanbischof Dr. Bertram Meier besuchte am 18. April 2021 die Pfarrgemeinde St. Joseph, um den Festgottesdienst zum 100-jährigen Jubiläum der Ambulanten Krankenpflege Tutzing e.V. zu feiern. Pfarrer Peter Brummer, der 1. Vorsitzende, verwies in seiner Begrüßung auf den großen ökumenischen Gottesdienst am Vortag im Augsburger Dom zur Eröffnung der „Woche für das Leben“ und an den nationalen Gedenktag für über 80000 Menschen, die allein in Deutschland an Covid-19 verstorben sind. Deshalb wurden zu Beginn einzelne Gedenkkerzen vor der Osterkerze entzündet.
Bischof Bertram stellte in seiner Predigt das Gleichnis vom „Barmherzigen Samariter“ in den Mittelpunkt, an dem sich jede caritative und christliche Einrichtung, ja die Kirche insgesamt grundsätzlich orientieren müsse. In Bezug auf die „Woche für das Leben“ unter dem Motto „Leben im Sterben“ gab er zu bedenken, dass der verantwortungsvolle Dienst der palliativen Medizin, der Hospize und der christlichen Begleitung von Schwerkraken und Sterbenden noch verstärkt werden muss. Im Blick auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes und die anstehende gesetzliche Neureglung zum selbstbestimmten Sterben dürften die ethischen und christlichen Grundsätze nicht verdrängt werden. In diesem Zusammenhang dankte er stellvertretend Sr. Dr. Ulla Mariam Hoffmann, der Leiterin der Palliativstation des Tutzinger Benediktus-Krankenhauses, ganz herzlich für ihren Dienst an schwerkranken und sterbenden Menschen.

Sein besonderer Dank galt wenige Monate vor dem 100. Geburtstag der mitfeiernden Sr. Josefa Knab. Für ihren jahrzehntelangen verantwortungsvollen Dienst an kranken Menschen verlieh er ihr das Goldene Ulrichskreuz der Diözese Augsburg.
Dr. Thomas von Mitschke-Collande, Mitglied der Vorstandschaft der Ambulanten Krankenpflege, dankte den Gründern, dem Tutzinger Kloster, den über 1100 Vereinsmitgliedern sowie dem Förderverein „Wir in einem Boot“ für die großartige Unterstützung. Nur in diesem großen Miteinander und Rückhalt kann der umfassende Dienst an den Kranken und Pflegebedürftigen mit Würde und ohne Stoppuhr tagtäglich geleistet werden.
Ein besonderer Dank galt den 95 Mitarbeitenden und dem Leitungsteam unter Führung von Armin Heil, die durchschnittlich 430 Personen zu Hause und 70 Gäste in den zwei Tagespflegen und in den Wohngemeinschaften täglich betreuen. „Im Mittelpunkt der Arbeit steht der Mensch“, so Armin Heil. Er schloss sich dieser Gratulation an und dankte Sr. Josefa, Sr. Maria-Birgit und Frau Lizzy Stellwag für ihren langjährigen Dienst. Zugleich beschrieb er die eindrucksvolle Entwicklung der Einrichtung während der letzten beiden Jahrzehnte.
Für die politische Gemeinde gratulierte Bürgermeisterin Marlene Greinwald und dankte allen Beteiligten für ihren großen Einsatz im so wichtigen und wertvollen Dienst für gebrechliche, kranke und sterbende Bürgerinnen und Bürger von Tutzing.
Die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Frau Waltraud Brod dankte Bischof Bertram für seinen Besuch und die Feier des Gottesdienstes. Sie wünschte ihm viel Kraft und breite Schultern für sein oftmals schweres Amt. Sie gab ihm den Wunsch der Gläubigen mit auf den Weg, immer ein offenes Ohr für die ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter und für die Nöte der Menschen zu haben. Sie betonte, wie wichtig der synodale Weg der Kirche ist, um festgefahrene Strukturen aufzulösen, damit das Vertrauen in die Kirche wieder wachsen kann.
Bischof Bertram wiederum bedankte sich für die Einladung und den schönen Gottesdienst, den die Münchner Dombläser mit Helene von Rechenberg an der Orgel und einzelne Sängerinnen und Sänger des Kirchenchores gestalteten.