Der Vortrag wurde vom Pfarrgemeinderat St. Joseph Tutzing angestoßen und in Zusammenarbeit mit der Katholischen Erwachsenenbildung umgesetzt. Und so konnten Pfarrer Peter Seidel, Julia Bongers vom PGR und die Vorsitzende der KEB Maria Braun am 22. Januar 2025 den Präsidenten des Familienbundes Ulrich Hoffmann im Roncallihaus in Tutzing begrüßen. Dieser ist Mitglied des synodalen Weges und wir bekamen Informationen aus erster Hand.
Ulrich Hoffmann wuchs in Neu-Ulm auf und studierte Theologie in Augsburg und Eichstätt. Nach seinem Zivildienst arbeitete er als Pastoralassistent, später als Ehe- und Familienseelsorger und wurde 2013 auch Ehe-, Familien- und Lebensberater. Er war acht Jahre im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft für katholische Familienbildung (AKF) und wurde 2013 deren Vorsitzender. 2018 wurde er Präsident des Familienbundes und gehört der Kommission Ehe und Familie des Synodalen Wegs an.
Hoffmann beginnt seinen Vortrag mit der Botschaft, dass der Synodale Weg noch nicht abgeschlossen ist. Es wurden jedoch erste Ergebnisse präsentiert, etwa eine Handreichung zur Segnung von Paaren, die nicht heiraten dürfen. Zu Beginn des Weges wurden die Themen der Weltsynode und die Kommunikation von Beschlüssen betont. Der Ausmaß des sexuellen Missbrauchs war ein wesentlicher Impuls für den Weg, ebenso wie die Forderungen von Reformgruppen an die Bischöfe, sich aktiv mit den Themen auseinanderzusetzen.
So begann der Weg mit 230 Delegierten, doch es waren keine Betroffenen eingeladen. Papst Franziskus hat dann den synodalen Weg angestoßen und nun beginnt die Zeit des synodalen Rates, der auf Strukturen des Zuhörens und des Aufbaus sicherer Orte setzen möchte.
Es geht darum, eine Kirche zu schaffen, in der Frauen gleichberechtigt mit Männern arbeiten und leiten können, und in der eine Sexualethik verwirklicht wird, die dem Leben dient. Weiheämter für Frauen und der Fortschritt im Verkündigungs- und Leitungsdienst sind noch nicht abgeschlossen. Das Abschlussdokument der Weltsynode betont, dass es keinen einheitlichen Weg für die ganze Welt gibt und unterschiedliche Geschwindigkeiten akzeptiert werden müssen. Generös bei Segnungen zu sein, wie es der Herr auch war, wird als wichtig erachtet. Die Haltung soll sein: „Fragt den Herrn und geht dann weiter“.
Papst Franziskus betont bei der Weltsynode die Bedeutung der Synodalität, also des gemeinsamen Unterwegsseins als Volk Gottes. Er fordert, dass die Kirche lernen muss, synodal zu sein, indem sie Strukturen aufbaut, die zum Zuhören, Hinschauen und Miteinander-Handeln einladen. Der Dialog und das Retten des Arguments des anderen sind zentrale Aspekte. Auch wenn man sich mit den Vorstellungen anderer schwer tut, soll eine synodale Haltung entwickelt werden. Der Heilige Geist könne oft unerwartet durch andere sprechen. Für Rom ist es neu, dass Frauen und Laien aktiv in die synodalen Prozesse eingebunden sind. Die Synode ist für den Papst ein lebendiger Prozess, der noch nicht abgeschlossen ist und bei dem es darum geht, von- und miteinander zu lernen. Ein zentraler Aspekt ist, dass die Kirche sich auf den Glaubensweg des Menschen und dessen Würde besinnt. Die Regeln sollen dem Menschen dienen und die Synode als Chance für Demokratie und Gerechtigkeit verstanden werden.
Die Anwesenden hatten das Gefühl, jetzt zu verstehen, auf was es bei dem synodalen Weg ankommt und wir bedanken uns ganz herzlich bei Herrn Hoffmann für sein Kommen und seinen Vortrag.

