Am Kirchweihsonntag, der in Tutzing bereits am 12. Oktober 2025 gefeiert wurde, stand der Festgottesdienst unter dem Zeichen weltweiter Solidarität. Gastpredigerin Sr. Ailyn von den Good Shepherd Sisters aus Manila war zu Besuch und brachte ein bewegendes Zeugnis ihrer Arbeit mit.
Seit über 30 Jahren begleitet Sr. Ailyn Kinder und junge Frauen, die schwerste Formen von Missbrauch, Gewalt und Vernachlässigung erfahren haben. Ihre Mission: Hoffnung schenken, Heilung ermöglichen, Leben wieder lebenswert machen. „Man spürt, dass Gott lebendig ist und an unserer Seite steht“, sagte sie mit fester Stimme.
Die Good Shepherd Sisters betreiben mehrere Schutz- und Betreuungseinrichtungen auf den Philippinen. Eines davon ist das „Bukid Kabataan Center“ – der „Hügel der Kinder“. Hier finden jährlich 25 bis 30 Mädchen ein sicheres Zuhause. Sie werden nicht nur medizinisch, psychologisch und schulisch betreut, sondern dürfen kreativ sein: tanzen, singen, malen und schreiben – Wege, um ihr erlebtes Leid zu verarbeiten. Über fünf Jahre hinweg werden sie begleitet, anschließend durch ein Nachsorgeprogramm weiter unterstützt. Das Ziel ist klar: ein Leben in Würde, Freiheit und Hoffnung.
Sr. Ailyns Worte rührten viele Gottesdienstbesucher. Pfarrer und Gemeinde zeigten große Wertschätzung für ihre Arbeit. „Gut, dass es solche Schwestern gibt, die im Auftrag Jesu handeln“, betonte der Pfarrer Peter Seidel. Vanessa vom Missio-Team unterstützte mit einfühlsamer Übersetzung. Begleitet wurde die Schwester von Peter Frasch, Referent des Referats Weltkirche der Diözese Augsburg.
Die Lesung des Tages spiegelte das zentrale Thema wider: Dankbarkeit. Kinder, so Sr. Ailyn, zeigten diese auf die reinste Weise – ein Ausdruck lebendigen Glaubens. „Das Reich Gottes ist nahe“, erinnerte sie. In einer Welt voller komplexer Herausforderungen brauche es Menschen, die Spuren und Boten der Hoffnung sind.
Am Ende des Gottesdienstes wurde Sr. Ailyn mit einem Geschenk verabschiedet. Die Kollekte kam dem Projekt „Bukid Kabataan“ zugute – ein starkes Zeichen der Verbundenheit und christlichen Nächstenliebe.
Nach dem Gottesdienst gab es zum Festtag einen Stehempfang, bei dem Stefan Petry zu seinem 20jährigen Dienstjubiläum gratuliert wurde.
