Kirchenchor

Der Kirchenchor besteht derzeit aus 25 aktiven Sängerinnen und Sänger. Der Chor gestaltet die großen Hochfeste des Kirchenjahres, so zum Beispiel Weihnachten, Neujahr, Patrozinium, Ostern, Pfingsten und Kirchweih. Er trägt entscheidend dazu bei, mit festlicher Musik dem Gottesdienst einen feierlichen Rahmen zu verleihen. Dabei erklingen Orchestermessen von Mozart, Haydn und anderer, aber auch Werke für Chor und Orchester des Barocks und der Romantik. Auch a-capella-Sätze werden gesungen, sowie zum Beispiel von Palestrina oder di Lasso. Aber auch Neue Geistliche Lieder, sowie zeitgenössische Kirchenmusik dürfen nicht fehlen. Alljährlich gestaltet der Kirchenchor ein großes Jahreskonzert. In den letzten Jahren wurde unter der damaligen Leitung von Anton Zapf die großen Oratorien „Elias“ von Mendelssohn-Bartholdy und „Messias“ von Händel mit großem Erfolg aufgeführt.

2017 studierte der Chor, gemeinsam mit den Chören aus Pöcking und Ottobeuern sowie einem großen Orchester, das Brahms-Requiem im Rahmen des zwanzigjährigen Jubiläums der Tutzinger Brahms-Tage ein. Am Ende der Aufführung am Sonntag, 29. Oktober 2017 war sich jeder Zuhörer der bis auf den letzten Platz besetzten St. Joseph Kirche einig, dass es ein hervorragendes Konzert war. Damit sich die lange Probezeit auszahlt, wurde dieses Werk in Pöcking und Ottobeuern ebenfalls zur Aufführung gebracht:

Festival-Chor: Kirchenchor St. Joseph, Tutzing, Chorgemeinschaft St. Pius, Pöcking, Chor Ars musica, Ottobrunn

Philharmonisches Orchester Stringendo

Solisten: Felicitas Fuchs (Sopran) und Franz Hawlata (Bariton)

Leitung: Helene von Rechenberg

„Ach könnt ich es hören, was gab ich wohl darum.“ So schrieb Clara Schumann an Brahms über sein neues Werk: „Ein deutsches Requiem“. „…dass ich ganz und gar erfüllt bin von Deinem Requiem, es ist ein ganz gewaltiges Stück, ergreift den ganzen Menschen in einer Weise wie wenig anderes. Der tiefe Ernst, vereint mit allem Zauber der Poesie, wirkt wunderbar, erschütternd und besänftigend.“

Eines der größten und genialsten Werke der Musikgeschichte war am Sonntag, 14. Dezember, um 17 Uhr in Tutzing zu hören. In der Pfarrkirche St. Joseph führten der Kirchenchor St. Joseph und der Wiener Choeur du soleil die „Marienvesper“ von Claudio Monteverdi auf. Deren Leiterinnen und frühere Studienkolleginnen, Helene von Rechenberg (Tutzing) und Gerlinde Bachinger (Wien), unternahmen mit ihren beiden Klangkörpern eine deutsch-österreichische Koproduktion. Am 7. und 8. Dezember wurde der „Vespro della Beata Vergine“, so der italienische Titel, in den Wiener Kirchen St. Peter am Graben und St. Anton von Padua gesungen:

Die Marienvesper, in erster Linie ein liturgisches Werk, verknüpfte der Meister zum erstenmal mit weltlicher Musik – ein damals unerhörter Vorgang. Monteverdi komponierte sie für den Markusdom in Venedig. Auf dessen Emporen verteilte er verschiedene Chor- und Instrumentalistengruppen und erzeugte so einen außergewöhnlichen Raumklang. Drei Jahre vor der Veröffentlichung der Vesper (1610) hatte er bereits einen Meilenstein gesetzt: Mit „Orfeo“ schuf er die erste Oper überhaupt. Heute ist sich die Fachwelt einig, dass er mit seinen Neuerungen den Übergang von der Renaissance zum Frühbarock markiert hat. Sein Werk sei „der Topf, aus dem die moderne Musik gekocht ward“, resümierte der 1984 verstorbene Komponist Domenico Guaccero.

Nicht nur der „Choeur du soleil“ trat im Tutzinger Konzert auf, sondern auch sieben Gesangs-Solisten aus Wien: Martina Daxböck, Anna Kargl, Martina Hübner, Bernd Fröhlich, Wilfried Rogl, Matthias Haid und Helmut Pohorec. Historische Instrumente wie Zinken, Posaunen, Streicher, Laute und Theorbe übernahmen die Begleitung. Deren Spieler hatten teilweise virtuosen Anforderungen zu genügen. Außerdem hatte Helene von Rechenberg, die das Konzert dirigierte, für die „Sonata sopra Sancta Maria“ einen Chor aus Tutzinger jugendlichen Mädchen zusammengestellt, die in rhythmischen Variationen die Gottesmutter besangen.

Über wahre Klangfluten freuten sich die Zuhörer etwa im Eröffnungsteil, als der Chor quasi eine Fanfare anstimmte, oder im zehnstimmigen „Nisi Dominus“. Zahlreiche lyrische Solostellen und der wunderschön melodiöse Hymnus „Ave maris stella“ („Meerstern, sei gegrüßet“) standen im Kontrast dazu. Immer wieder waren in dem Werk Doxologien zu hören. Mit ihnen wurden die gesungenen Psalmen abgeschlossen. Es waren liturgische Lobpreisungen Gottes („Gloria Patri“), wie sie auch im „Vater unser“ vorkommen („denn dein ist das Reich“).

Ein weiteres Konzert der Extraklasse, unter neuer Leitung durch Helene von Rechenberg, war im Januar 2013 das Konzert mit dem „Te Deum“ von Charpentier, „Nun danket alle Gott“ von Buxtehude und anderer festlicher Barockmusik zu dem der Starnberger Merkur in seiner Ausgabe am 15. Januar wie folgt ausführte:

Der Kirchenchor probt jeden Donnerstag um 20.00 Uhr im Saal des Roncallihauses.

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