Ein zentrales Ereignis des Reformationsjubiläums wurde am Samstag den 25. März in Tutzing gefeiert. Beide Konfessionen des Ortes kamen zu einem Buß- und Versöhnungsgottesdienst zusammen, der von den beiden Pfarrern gemeinsam geleitet wurde. In diesem unter dem Stichwort „Healing of Memories“ stehenden Gottesdienst wurden anlässlich des 500. Jahrestages der Reformation die leidvollen Auswirkungen der beiden getrennt lebenden Kirchen bedacht, und Gott um Vergebung gebeten für das Versagen beider Seiten. Ebenso wurden aber auch Dank und Freude zum Ausdruck gebracht für das, was beide Kirchen aneinander haben und was sie aneinander schätzen. Dieser Gottesdienst wurde in vielen Gemeinden gefeiert und dient der Verständigung und Versöhnung in unserer Gesellschaft. Pfarrer Peter Brummer hat mit Pfarrerin Ulrike Wilhelm symbolisch das liegende Kreuz “aus dem Weg geräumt” und gemeinsam aufgestellt. Pfarrer Brummer ging in seiner Predigt auf alle Gemeinsamkeiten in Tutzing ein, dankte den Brückenbauern auf beiden Seiten und sieht es als die gemeinsame Aufgabe, sich gegenseitig besser verstehen zu lernen. Diese Art Gottesdienst zu feiern sei ein Wunder, so Brummer, aber das eigentliche ökumenische Wagnis steht der Kirche noch bevor. Denn der nächste bedeutende Schritt wäre das gemeinsame Abendmahl und den bezeugen, der unser Leben reich gemacht hat, Jesus Christus. Ein bewegender Gottesdienst.

Die Deutsche Bischofskonferenz und der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland haben einen gemeinsamen Text „Erinnerung heilen – Jesus Christus bezeugen. Ein gemeinsames Wort zum Jahr 2017“ herausgegeben. In dieser Veröffentlichung werden theologische Schlüsselbegriffe und Erinnerungsorte beschrieben, die das kollektive Gedächtnis bis heute prägen; gleichzeitig werden die Fortschritte deutlich, die es in der ökumenischen Bewegung gibt, ohne die noch offenen Fragen zu verschweigen. Wer sich näher damit beschäftigen möchte, kann das unter folgendem Link tun: https://www.ekd.de/download/erinnerung_heilen_gt24.pdf