Am Sonntag, 21. Februar 2016 wurde eine neue Ausstellung im Roncallihaus eröffnet. Viele Freunde und Verwandte der Künstlerin, unter anderem vom Raistinger Künstlerstammtisch und dem Künstlerforum Weilheim, waren zu dieser eindrucksvollen Vernissage gekommen, die von der Künstlerin Anke Seitz, wohnhaft in Diessen, mit einer kleinen Ansprache eröffnet wurde. Sie ist von Beruf Krankengymnastin und kam zum Malen durch ihre Begegnung mit einem Kunsterzieher der Diessener Mädchenschule. Sie lernte den Künstler Peter Leins kennen und lernte von ihm Maltechniken. Er malte nach dem Motto “der Phantasie freien Lauf lassen”. Vom Künstler Adolf Hölzl, dessen Unterrichtsmethode ihr gefiel, lernte sie einiges über Farben, Schatten und das Anfertigen von Schmierskizzen. Von da an machte sie, wo immer sie auch unterwegs war, Schmierskizzen von allen möglichen Motiven. Sie studierte in den Pinakotheken Werke großer Meister. Beschäftigte sich intensiv mit den Bibeltexten des Kreuzwegs. Leins sagte einmal zu ihr “99 % beim Malen sind Fleiß und Arbeit, 1 % ist Talent” und von Hölzl merkte sie sich die Aussage, dass Malerei “Liebe, Energie und Tat” bedeutet.

Sie versuchte sich zunächst an Pastellen und stellte im Wohnstift Augustinum und in der Klosterkirche aus. Dann ging eine Ausstellung nach Augsburg, wo sie Karl Rahner kennen lernte und er ihre Bilder. 1977 stellte sie ihren ersten Kreuzweg in Pastell in einer Kirche in Berlin aus und der damalige Pfarrer Dankwart Zeller schrieb Texte zu den einzelnen Stationen. Ein Chor vertonte diese Texte. Dies hinterließ bei ihr einen tiefen Eindruck.

Sie malte Begegnungen und Gesichter, intuitiv und vom Leben geprägt, mit Gefühl und Herz in verschiedenen Techniken. Sie ließ sich durch ihren Alltag inspirieren, denn durch ihren Beruf hatte sie täglich gepeinigte und leidende Menschen vor Augen. Dadurch entsteht ein starker Ausdruck in den Bildern. Hier gilt ihr Dank den Modellen.

2015 malte sie wieder einen Kreuzweg aus ihrer heutigen Sicht und zwar in Acryl.

Die Ausstellung umfasst die beiden Kreuzwege, der erste im blauen Zimmer im 1. Stock und der zweite im kleinen Saal, die Bilder mit den Begegnungen und Gesichtern im übrigen Haus. Die Ausstellung ist zu sehen bis zum 28. März 2016 zu den Öffnungszeiten des Roncallihauses. Schauen Sie mal rein, vertiefen Sie sich zur österlichen Bußzeit in diese Bilder und Sie werden innerlich gestärkt und mit anderen Augen wieder hinaus in die Welt gehen.